Ausfall der Satellitennavigation
Was geschieht mit meinem Boot, wenn ich plötzlich keine Positionsdaten über Satelliten mehr erhalte? Auch in dem sehr unwahrscheinlichen Fall, dass die Satelliten des globalen Positionsbestimmungssystems (GPS) ausfallen, offline geschaltet oder blockiert werden sollten, werden Sie nicht verloren sein.
Im Folgenden finden Sie fünf nützliche Tipps, was Sie bei Ausfall von Live-Positionsdaten tun können und nach welchen Ursachen Sie suchen sollten.
Nutzen anderer Instrumente
Ein Verlust des Satellitensignals bedeutet nicht, dass alle andere Marineelektronik auch nicht mehr funktioniert. Konzentrieren Sie sich also auf die Dinge, die weiterhin funktionieren, wie Tiefe, Geschwindigkeits-Log, Kompass und, falls vorhanden, Radar. Und natürlich auf das wertvollste aller Instrumente – Ihre Augen.
Ein Verlust der Signale wird zudem wahrscheinlich nur kurz andauern, also kein Grund zur Panik. Lösen Sie einfach das Problem.
Verlangsamen der Fahrt
Sollte ein Ausfall von Positionsdaten kurz Konfusion verursachen, verlangsamen Sie Ihre Fahrt und halten Sie Kurs. Wenn Sie wissen, dass Sie auf ein Gefahren- oder Sperrgebiet zuhalten, stoppen Sie einfach. Notieren Sie sich Ihren Steuerkurs und Ihre aktuelle Position. Das ist die perfekte Art und Weise, etwas Zeit zu gewinnen und die Dinge zu sortieren.
Denken Sie daran, dass Sie bei 30 Knoten mit jeder Minute mehr als 900 m (fast 3.000 ft) zurücklegen. Bei fünf Knoten werden daraus gerade mal etwas mehr als 150 m (500 ft) pro Minute.
Prüfen auf technische Störungen oder Stromausfall
Was Ihrer Meinung nach ein Verlust des Satellitensignals ist, könnten auch ein Geräteausfall, Stromausfall oder sogar Störungen durch andere Technik auf dem Boot wie Laptops und billige LED-Leuchten sein. Ist ein Standby-GPS an Bord, überprüfen Sie, ob dieses GPS funktioniert.
Wenn scheinbar zufällige Signalausfälle auftreten, überprüfen Sie alle elektrischen Anschlüsse.
Gehen GPS-Signale bei aktivem Radar verloren, sollten Sie sich fragen, ob die GPS-Antenne zu nahe an der und auf derselben Höhe wie die Radarantenne installiert ist, denn davon wird abgeraten.
Freier Blick zum Himmel
Ein GPS braucht eine freie, ungehinderte Sicht auf die Satelliten, von denen es Signale empfängt.
Befindet sich die GPS-Antenne in Reichweite der Crew, überprüfen Sie, ob jemand einen neuen Verwendungszweck für die Antenne gefunden hat und ein paar schwere Mäntel oder nasse Handtücher darüber geworfen hat. Ja, das kommt schon mal vor!
Wir nutzen eine umfassende Konstellation von Satelliten, die über den ganzen Himmel verteilt sind. Daher empfangen GPS-Antennen in der Regel auch dann, wenn mal ein schmales Hindernis wie ein Mast im Weg steht. Eine Antenne an einer Stelle mit beachtlichen Hindernissen sollten Sie jedoch besser umsetzen.
Nutzen alternativer Systeme
Bei der Navigation auf See sind wir heute nicht mehr nur auf das von den USA betriebene GPS-System angewiesen. Moderne GPS-Antennen wie die Simrad® GS25 können auch Positionssignale des etablierten russischen GLONASS-Systems und des neueren Systems Galileo der Europäischen Union empfangen. Sollten Sie über eine solche Anlage verfügen, dann nutzt diese Anlage typischerweise automatisch das Signal mit der höchsten Qualität für die Positionsbestimmung, und ein manuelles Umschalten ist nicht erforderlich.